Überübersetzen

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Folge 35 - Didaktik

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In unserer aktuellen Folge widmen wir uns der ewig währenden Suche nach der Brücke zwischen Theorie und Praxis. Ist es möglich, Literaturübersetzen zu lehren und zu lernen? Was bringt die Theorie hinter der praktischen Übersetzungsarbeit? Im Gespräch mit Prof. Dr. Vera Elisabeth Gerling finden wir heraus: Ein allgemeines Regelwerk für das Übersetzen von Literatur ist unmöglich. Doch was klar ist: Jeder Sprachtransfer ist kontextabhängig und diese Kontexte werden in der Wissenschaft stets neu ausgelotet und definiert. Außerdem entwickelt sie (die Wissenschaft) Strategien zum Übersetzen, schafft Sensibilität und erkennt die so wichtigen Normabweichungen in der Literatur. Lust auf Sprache und Freude am Umgang mit Texten sind da natürlich die Grundvoraussetzungen.

Vera Elisabeth Gerling ist Absolventin des Diplomstudiengangs Literaturübersetzen an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Promoviert wurde sie zur Rezeption lateinamerikanischer Erzählungen in deutschsprachigen Anthologien: Lateinamerika: So fern und doch so nah. Übersetzungsanthologien und Kulturvermittlung (Narr 2004). In ihrer Habilitation widmet sie sich einem phänomenologisch gedachten Übersetzungsbegriff: „Leben im Text. Übersetzerisches Denken als epistemologisches Paradigma“. Sie lehrt und forscht in den Bereichen spanische und französische Literatur- und Kulturwissenschaft sowie Theorie, Praxis und Geschichte des Literaturübersetzens.

Bhabha: The location of Culture. London/ New York: Routledge. // Bassnett, Susan; Lefevre, André (1990): Translation, Historie and Culture. London: Bloomsbeury Academic. // Kourouma, A. (2002): Allah muss nicht gerecht sein. Übersetzt von Sabine Herting. Knaus. München. // Gerling, V.; Schwarze S. (2009): "Ist Literaturübersetzen lehrbar? Zur Rolle sprach- und literaturwissenschaftlicher Kompetenzen am Beispiel von Juan Rulfo". In: Friedrich Lenz (Hg.): Schlüsselqualifikation Sprache: Anforderungen – Standards – Vermittlung. Frankfurt/Main: Peter Lang, S. 81-100. // Gerling, V.; Santana, B. (2018): Literaturübersetzen als Reflexion und Praxis, Tübingen: Narr. // Gerling, V. (2004): Lateinamerika: So fern und doch so nah. Übersetzungsanthologien und Kulturvermittlung, Tübingen: Narr. // Sorrentino, F. (2001): Von Skorpionen und anderen Alltagsgefahren. Erzählungen. Übersetzt von Vera Elisabeth Gerling, Göttingen: Hainholz. // Gerling, V.; Neumann; B., Pirker, E. (2022): Timescapes – aller-retour. Düsseldorf: C.W.Leske Verlag. // Appiah, K., (1993): "Thick Translation". In: Callaloo (Hg.): Über "Post-Colonial Discourse": Eine Sonderausgabe. Vol. 16, Nr. 4. Hier geht's zur Webseite.

Hier geht’s zur Webseite des Masterstudiengangs Literaturübersetzen.

Hier geht’s zu mehr Informationen zur Reihe Düsseldorf übersetzt

Hier geht’s zum Wikipedia Artikel mehr Informationen über Fernando Sorrentino.

Hier geht’s zum Wikipedia Artikel mit mehr Informationen zu Hector Dante Cincotta.

Hier gehts’ zu Vera Elisabeth Gerlings ReLü-Artikel zu den Übersetzungen von Le petit prince.


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Über diesen Podcast

Über Übersetzen wird schon lange geredet. Wir sind uns sogar ziemlich sicher, dass bereits mit dem Aufkommen der Sprache und der Entstehung von Schrift, heiß darüber diskutiert wurde, wie Inhalte, Ideen und Gedanken aus einer Sprache in eine andere übertragen werden können. Übersetzung wurde also zu einem essentiellen Faktor der Verständigung. Doch haben Sie sich schonmal aufrichtig damit auseinandergesetzt wer das Buch in ihrer Hand übersetzt hat? Oder die Homepage auf der Sie täglich surfen? Wissen Sie wie Dolmetschen funktioniert?
Zugegeben, die Profession des Übersetzens spielt häufig eher die Nebenrolle, bleibt unsichtbar oder wird mit einem leicht verschrobenen Charakter versehen – wir denken da an den kleinen goldenen Protokolldroiden C-3PO der durch seine linkische Art in Star Wars auffällt, aber doch eigentlich ein genialer Dolmetscher ist. Vielleicht liegt es daran, dass Übersetzer:innen unbemerkt arbeiten, immer mit der Maxime: „eine gute Übersetzung bemerkt man nicht“. Je unscheinbarer, desto besser. Eine Haltung, die sich durch die jahrtausendlange Geschichte der Translation zieht.
Doch was wissen wir wirklich übers Übersetzen? Was bedeutet es Inhalte aus einer in eine andere Sprache zu bringen? Und wie prägt das unsere Wahrnehmung?
Yvonne Griesel und Larisa Schippel gehen in dem Podcast „Überübersetzen“ genau diesen Fragen auf die Spur, wollen eine Brücke zwischen Theorie und Praxis schlagen, mit Übersetzer:innen konkret über ihre Praxis sprechen und sichtbar machen, was bisher oft im Hinterzimmer verborgen blieb.

von und mit Dr. Yvonne Griesel, Prof. Dr. Larisa Schippel

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